Montag, 28. September 2015




Manchmal bricht mitten am Tag

wie ein Lichtstrahl aus einer Wolke
ein kleines Glück herein.

Dann halte ich still,
damit sich der Augenblick
in meine Seele schreibt
und ich ihn in mir trage:
eine Grußkarte, die unverhofft vom Himmel fiel.

© Tina Willms

Sonntag, 6. September 2015


Herzen sprechen miteinander,
auch wenn die Menschen ihre Stimmen nicht bewusst hören.
Ihre Sprache ist still und berührend intensiv, 
weil sie durch die leuchtende Kraft ihrer Gefühle verbunden sind.
Ich begegne Dir in diesem Raum zwischen den Welten,
wo Entfernung keine Rolle spielt. 
Dort, wo ich Dich immer finden kann, 
Dein Echo ein heller Klang in mir.


© Béatrice Tanner, SeelenKlang

Samstag, 29. August 2015


Worldwide Candle Lighting 13. Dezember 2015 - 19 Uhr

"Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt um 19.00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten entzündet, so daß eine Lichterwelle 24 Stunden die ganze Welt umringt. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, daß diese Kinder das Leben erhellt haben und daß sie nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, daß die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel bleiben läßt. Das Licht schlägt Brücken von einem betroffenen Menschen zum anderen, von einer Familie zur anderen, von einem Haus zum anderen, von einer Stadt zur anderen, von einem Land zum anderen. Es versichert Betroffene der Solidarität untereinander. Es wärmt ein wenig das kalt gewordene Leben und wird sich ausbreiten, wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut."
hier gehts zur Einladung auf Facebook .... https://www.facebook.com/events/1481717662152081/

Sonntag, 26. Juli 2015



FREMDE
Wir sind nicht von dieser 
Welt, wir 
die ein Kind verloren haben. 

Wir haben sie geführt,
begleitet und jetzt mit ihnen
die andere Welt berührt,
in die wir jetzt gehören,
aber noch nicht gelangen
können.

Wie sollen wir leben,
hier, jetzt, heute - im
Diesseits,
wo wir doch mit einem Fuß
im Jenseits stehen -
mit dem Herzen sind wir
es sowieso.

Wir sind Fremde geworden
- in unserer Heimat,
fühlen uns oft fehl am Platz,
nicht dazu gehörig und
verstehen unsere
Muttersprache nicht mehr.
Denn die Sprache unseres Herzens
kommt aus einer anderen Welt.
Und wenn wir aussprächen,
was unser Herz fühlt,
verstünde uns die Welt
nicht mehr.

Es ist schwer zu Leben
als Wanderer
zwischen den Welten.
Mit Sehnsucht im Herzen,
die nach oben zieht
doch mit den Füßen
festgefroren in der Erde.

Doch wenn wir - im Zwischenraum -
einem begegnen
der auch auf dem Weg ist,
hierhin und dorthin,
sehen wir ein kleines
Verstehen
im Blick des anderen
und ein Hauch von Wärme
kommt zu uns.

Dann keimt die Ahnung,
dass noch mehr wandern
zwischen den Welten
und Verstehen möglich
sein könnte.

✰ Unbekannter Verfasser

Sonntag, 3. Mai 2015

Es ist einige Zeit vergangen, wir wollen aber euch nicht vorenthalten wie sie war, die erste Lesung von "Voll doof tot zu sein, wenn alle traurig sind", die Premierenlesung von Whisper von Soul e.V..
13.04.2015, 18 Uhr - Lazarus Hospiz Berlin
Der Abend wurde kurz eingeleitet von einer Pfarrerin. Wir hatten 45 Minuten für die Lesung und 45 Minuten für die Diskussionsrunde. Wir stellten den Verein vor, dann las Dorina Auszüge aus ihrem Kapitel, anschließend las Nadja.
Danach??? - TOTENSTILLE, jeder hatte das Bedürfnis zu schweigen, irgendwann war es sehr schwer, diese Stille auszuhalten, aber sie war sehr wichtig, wir sahen in aufgewühlte, traurige, verweinte, nachdenkliche Gesichter.
Die Diskussionsrunde - wir hatten vorher keine Idee, wie diese werden würde, was passieren wird ...
Die Diskussionsrunde war richtig gut, wir haben die Menschen, wir schätzen, es waren ungefähr 50 Gäste, erreicht, wir kamen ins Gespräch, wir tauschten uns aus.
Es war sehr wichtig diese Lesung zu halten, es kamen viele Zuschauer, die UNSER Buch kannten, um mit uns ins Gespräch zu kommen.
Als wir begannen im Jahre 2012 das Buch "Voll doof tot zu sein, wenn alle traurig sind" zu planen, hatten wir eine Vision. Wenn wir mit diesem Projekt auch nur einen Menschen positiv erreichen können, dann ist es für uns ein Gewinn.
Im Laufe der Diskussionsrunde meldeten sich sofort zwei verwaiste Mütter und bestätigten uns, dass wir ihnen helfen konnten mit dem Buch - ach war das schön ... Genau dafür hat es sich gelohnt!
Im Anschluss an die Lesung kam eine verwaiste Mutter zu uns vor und meinte, sie müsste uns in den Arm nehmen, das war so richtig schön.
Die Gespräche nach der Diskussionsrunde waren auch sehr intensiv. Einige kamen und wollten nur einfach danke sagen. Andere getrauten sich wohl nicht in der großen Runde zu reden, wollten aber unbedingt noch ein paar Worte an uns los werden. Eine Dame sagte zu Dorina unsere Söhne Max und Robin waren heute Abend hier im Saal, sie hat sie ganz deutlich gespürt.
Dorina hatte ihre beste Freundin dabei, eine Freundin, die immer an ihrer Seite ist und alle Höhen und Tiefen mitträgt. Sie sprach darüber, dass wir Verwaisten manchmal wirklich nicht einfach zu nehmen sind und es sehr schwer sein kann uns auszuhalten, also unsere Trauer mit zu tragen. Auch dies ist ein wichtiger Punkt und wird viel zu oft außen vor gelassen.

Es war ein wundervoller und schöner Abend und wir sind sehr dankbar, dass wir ihn mitgestalten durften.


Freitag, 10. April 2015



Mein Herz weiß längst, wo es Dich suchen soll,
es weiß geborgen Dich im lichten Land.

Mein Aug’ nur, unbelehrbar, sehnsuchtsvoll,
sieht immer noch Dein irdisches Gewand,
geliebtes Bild im leer gewordenen Raum.

Doch Nächte kommen, wo Du nah mir bist,
und manchmal hebst Du mich zu Dir im Traum
und sagst mir, dass mein Schmerz der Schleier ist,
der Dich verhüllt.

Und ich gelobe Dir, was mir am anderen Tag
so schwer erscheint:
In Glanz und Glück zu gehen, Du dort, ich hier. 
In Gottes großem Licht sind wir vereint.

© Hella Zahrada

Freitag, 3. April 2015



Auferstehungsgedanken
Dem Unglaublichen
Glauben schenken.
Am Unsichtbaren nicht zweifeln.
Den lautlosen Zeichen unserer Toten vertrauen.
Dem ewigen Gesetz
der Liebe folgen,
Um wahre Antworten
zwischen den Welten zu finden,
um der Hoffnung
Flügel zu verleihen.

© Ute Leser

Samstag, 28. März 2015




Einladung zum LAZARUS HOSPIZ – FORUM

Montag, den 13. April 2015 um 18 Uhr im Festsaal

Thema: „Lesung aus dem Buch ‚Voll doof tot zu sein, wenn alle traurig sind’“


Autoren stellen den Verein Whisper von Soul e.V. vor, lesen aus ihren Kapiteln und stehen anschließend zu einer Diskussionsrunde zur Verfügung.

"Niemand mag es sich vorstellen und doch passiert es jeden Tag: Ein Kind stirbt aufgrund einer Krankheit, durch einen Unfall oder es hat sich entschieden, freiwillig aus dieser Welt zu gehen. 

Wie geht man mit solch einem Verlust um? Wie geht das Leben danach weiter? Worin findet man Trost? 

Dieses Buch erzählt die Geschichten verschiedener Menschen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen.

Und obwohl jeder Einzelne den Verlust des Kindes auf seine Weise verarbeitet, haben alle eines gemeinsam: Es gibt Momente in ihrem Leben, in denen sie Zeichen erhalten, mit denen ihre Kinder ihnen signalisieren: Ich bin dir nahe.

Was für einige Menschen als purer Zufall abgetan wird, sind für die verwaisten Mütter und Väter spürbare Beweise, dass der Tod des eigenen Kindes nicht das Ende seiner Existenz bedeutet.

Schonungslos und mit viel Gefühl geschrieben, gehen die Berichte unter die Haut, sie berühren und lehren eines: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen können."


Veranstaltungsort:
Lazarus (Haupteingang), Festsaal,
Bernauer Straße 115-118,
13355 Berlin (Wedding); Tel. 030-46705272

Bahnverbindung: Nordbahnhof : S 1, S 2, S 25
Naturkundemuseum: U 6 (Fußweg ca. 5 min.)
Bernauer Straße: U 8 (Fußweg ca. 7 min.)
Bus: Nordbahnhof: 245 und 247
Straßenbahn: Nordbahnhof: 12, M 10, M 8

Samstag, 14. März 2015




Ich finde dich 

in einem Lied, das mich berührt
im Lachen eines Kindes
im flüsternden Wind.

Ich finde dich
im Leuchten der Sonne
im tiefsten Dunkel der Nacht
in einem Gefühl, das zwischen Buchseiten ruht.

Ich finde Dich
im Kuss der Liebenden
in den Tränen eines Fühlenden
und immer wieder in meinem Herzen.

© Béatrice Tanner


Donnerstag, 5. März 2015




Unsterblich

Ich bin die Sonne, die Dir ins Gesicht scheint.

Ich bin der Regen, der Dir ins Gesicht weint.
Wo auch immer Du bist, da werde ich sein.
Ganz gleich was passiert, Du bist nicht allein.

Ich komme zu Dir als schöner Traum in der Nacht.
Bin Dein Engel, der stets über Dich wacht.
Sei nicht traurig, wenn ich jetzt für immer träume.
Höre mein Flüstern im Rascheln der Bäume.

Ich schicke Dir Regenbogenfarben in Dein Herz.
Puste Dir als Wind über Deinen Schmerz.
Küsse und streichle Dir sanft Dein Gesicht.
Und scheine Dir manchmal im Dunklen als Licht.

Dein Lachen wird als Echo in mir klingen..
Bei jedem Lied werde ich leise mitsingen.
Nein, ich bin nicht tot, ich bin noch hier.
Tief in deinem Herzen – ich bin bei Dir!

von Sylvie Grohne


Mittwoch, 4. März 2015



Buchtrailer zu unserer Buchneuerscheinung 2015

Tintenschmerz - Tattoos erzählen von unseren verstorbenen Kindern



Mittwoch, 25. Februar 2015



Du weißt, dass hinter den Wäldern blau 
Die großen Berge sind. 
Und heute nur ist der Himmel grau 
Und die Erde blind.

Du weißt, dass über den Wolken schwer 
Die schönen Sterne stehn, 
Und heute nur ist aus dem goldenen Heer 
Kein einziger zu sehn.

Und warum glaubst du dann nicht auch, 
Dass uns die Wolke Welt 
Nur heute als ein flüchtiger Hauch 
Die Ewigkeit verstellt.

© Eugen Roth

Samstag, 14. Februar 2015


Still, seid leise, 
es waren Engel auf der Reise.
Sie wollten ganz kurz bei euch sein,
warum sie gingen, weiß Gott allein.
Sie kamen von Gott,
dort sind sie wieder,
wollten nicht auf unsere Erde nieder.
Ein Hauch nur bleibt
von ihnen zurück,
in euren Herzen ein großes Stück.
Sie werden jetzt immer
bei euch sein,
vergesst nie,
sie waren noch so klein.
Geht nun ein Wind, an mildem Tag,
so denkt, es war ihr Flügelschlag.
Und wenn ihr fragt,
wo mögen sie sein ?
Ein Engel ist niemals allein.
Sie können jetzt alle Farben sehen
und barfuß durch die Wolken gehen.
Vielleicht lassen sie sich hin und wieder
bei den Engelskindern nieder.
Und wenn ihr sie auch sehr vermisst
und weint,
weil sie nicht bei euch sind,
so denkt, im Himmel,
wo es sie nun gibt,
erzählen sie stolz:
Wir werden geliebt !

(Verfasser unbekannt)

Samstag, 7. Februar 2015



Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt:
"Es ist verschwunden."

Verschwunden wohin?
Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war als ich es gesehen habe.

Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus meinen Augen verschwindet ist in mir, es hat mit dem Schiff nichts zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben mir sagt, es ist verschwunden, gibt es Andere, die es kommen sehen, und andere Stimmen, die freudig Aufschreien:
"Da kommt es!"
.... und das ist Sterben.

Charles Henry Brent (9.4.1862 – 27.3.1929)

Montag, 5. Januar 2015


Buch Neuerscheinung
"tintenscHmERZ - Tattoos erzählen von unseren verstorbenen Kindern" 
Im Online-Buchhandel oder in jeder Buchhandlung vor Ort
ISBN 
978-3734748141

"Ein Tattoo? Ich? Niemals!" ... manchmal kommt es im Leben anders, als man denkt. So wie die 23 Autoren dieses Buches sich wohl niemals vorstellen konnten, ihr Kind zu verlieren, so verändert ein solcher Schicksalsschlag das ganze Leben ... Dinge, die man sich nie vorstellen konnte, werden Realität. Die Sicht auf das Leben verändert sich. Prioritäten ändern sich. Und plötzlich hat man ein Tattoo.