Mittwoch, 26. Februar 2014




Es ist nicht allein unsere eigene Kraft,
mit der wir die Trauer überwinden,
wenn ein geliebter Mensch uns zurückläßt.

Er selbst, der Mensch, den wir lieben,
nimmt uns an der Hand führt uns Schritt für Schritt
aus der Trauer zur Hoffnung.

Er gibt uns auf diese Weise ein Zeichen,
das wir um so besser verstehen,
je mehr unsere Trauer
sich wandelt in Hoffnung.

Er will uns sagen:
Seht, so ist es
In der Welt, in der ich jetzt lebe.
Unsere Trauer ist darin überwunden,
unsere Hoffnung erfüllt.

(Inge Müller)

Montag, 24. Februar 2014



Und wenn es eine Trauer gibt,
die unbeirrbare Wege geht,
kann es nur diese sein.
Und wenn da eine Liebe ist
die bis zum Himmel reicht
vergisst sie selbst Zeit und Raum.
Eine, die niemals vergeht
und sich im Traum der Erinnerung wiegt.
Eine, die unzertrennlich scheint
wenngleich sie Welten trennt.
Eine, die von Gegenwart träumt
gleichwohl sie aus der Vergangenheit schöpft.
Eine, die unaufhaltsam wächst
und sich zugleich entwurzelt fühlt.
Eine, die um das Verlorene weint
und mit jeder Träne reicher wird. 

© Ute Leser

Freitag, 21. Februar 2014




Wir auf der anderen Seite des Regenbogens


Öffnet die Augen - um unsere Botschaft zu sehen,
in den Farben des Regenbogens
Öffnet die Herzen - unsere Botschaft zu spüren,
Öffnet die Ohren - unsere Botschaft in allen Klangfarben zu hören,
öffnet euch für das Wesentliche.

Nur die Liebe - nicht Verhärtung - nicht Isolierung- nicht zurückziehen
lasst uns weiterleben.
Ihr habt einen Auftrag - durch Euch leben wir weiter.
Jeder trägt einen Teil in sich - nur gemeinsam ein Ganzes.
Wenn ihr verbittert, erst dann sterben wir wirklich,
wenn ihr verhärtet, erst dann erkennt ihr uns nicht mehr
wenn ihr versteinert, dann erst sind wir tot.

Geht wieder ins Leben zurück, lasst Licht herein,
sagt ja zum Leben.
Wir sind verbunden durch die Liebe
bis wir uns wiedersehen
auf der anderen Seite des Regenbogens.

Ich lebe in Euch
ich lebe durch Euch
ich lebe durch die Liebe
und Liebe stirbt nie!
Seid nicht blind, so seht ihr mich,
seid nicht stumm, so spreche ich durch Euch,
seid nicht taub, so hört ihr mich.

Ich bin da.

(unbekannter Verfasser)

Dienstag, 18. Februar 2014




Trost 


Nachts trägt mein Rücken manchmal Flügel.
Ich schwebe dir entgegen, kann dich sehen,
berühren, deine Nähe genießen.
Wir tanzen über schwarze Täler,
weinend, lachend - Hand in Hand.
Dann sagst du: Bleib`nicht!
Und deine Liebe stößt mich sanft ins Leben.

Jetzt geh`ich wieder ohne dich
durch Tage, Nächte - flügellos,
und manchmal schwebst du mir entgegen,
ich seh`dich nicht, doch ich erkenne 

  © Sabine Krüger       



                                

Samstag, 15. Februar 2014




Nichts trennt uns mehr


Ich kehre zurück an die Orte,
wo wir uns begegnet sind,
und du bist wieder da.
Ich gehe die Wege, die du gegangen bist,
du gehst wieder mit mir.
Ich freue mich an dem,
was dich weiterhin erfreut hätte,
Ich sehe dich mitlächeln.
Ich gehe den Spuren nach,
die du hinterlassen hast,
und begegne dir immer wieder.
Nichts kann uns trennen,
wenn uns so viel verbindet.

© Klaus Huber

Donnerstag, 13. Februar 2014




Hoffnung


Wie wäre ein Winter zu ertragen,
ohne Hoffnung auf den Frühling,
wie ein Abschied auszuhalten,
ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen?



Nur die Hoffnung,
daß es immer wieder hell wird,
läßt uns die langen, finsteren
Nächte durchstehen.



© Annegret Kronenberg

Sonntag, 9. Februar 2014



Wenn wir die schmerzhafte Umklammerung der Trauer lockern,
wird eine neue Zugehörigkeit zwischen uns möglich.
Es ist dies eine der anrührendsten Formen von Zugehörigkeit überhaupt:
Die Beziehung, die uns mit unseren Lieben in der unsichtbaren Welt verbindet.
Es ist ein subtiles, unsichtbares Band, 
für das die Oberflächlichkeit unserer modernen Kultur kein Auge hat.
Dennoch ist diese spirituelle Zugehörigkeit etwas, woran unzählige Menschen teilhaben.

© John O'Donohue


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Sonntag, 2. Februar 2014



Ein Schnurps grübelt

Also, es war einmal eine Zeit,
da war ich noch gar nicht da. -
Da gab es schon Kinder, Häuser und Leut
und auch Papa und Mama -
jeden für sich -
bloß ohne mich!

Ich kann mir´s nicht denken. Das war gar nicht so,
Wo war ich denn, eh es mich gab?
Ich glaub, ich war einfach anderswo,
nur, dass ich´s vergessen hab,
weil die Erinnerung daran verschwimmt -
Ja, so war´s bestimmt!

Und einmal, das sagte der Vater heut,
ist jeder Mensch nicht mehr hier.
Alles gibt´s noch: Kinder, Häuser und Leut´,
auch die Sachen und Kleider von mir.
Das bleibt dann für sich -
bloß ohne mich.

Aber ist man dann weg? Ist man einfach fort?
Nein, man geht nur woanders hin.
Ich glaube, ich bin dann halt wieder dort,
wo ich vorher gewesen bin.
Das fällt mir dann bestimmt wieder ein.
Ja, so wird es sein!

© Michael Ende